Christian Masche

Rötlich schimmert und flackert stimmungsvolles Licht in filigranen Kelchen vor alten Gemäuern.  Es duftet nach frischem Holz, nach Drechselspänen und ätherischen Ölen. Wohl geordnet hängen Werkzeuge an den Wänden. Wir befinden uns in einem fast 200 Jahre alten, ehemaligen Gasthof auf dem Gelände eines denkmalgeschützten Hofes in Letschin. Hier hat Christian Masche seine Werkstatt eingerichtet, angezogen von der Stille und Weite des Oderbruches.

Begegnung mit dem Material bis zur Entscheidung:

Seit fast 30 Jahren arbeitet Christian Masche mit dem Werkstoff Holz. Als gelernter Tischler und langjähriger Restaurator verfügt er über Kenntnisse historischer Techniken, die ihm bei seinen heutigen Arbeiten zugutekommen. Vor 15 Jahren machte sich der 45-jährige Holzkünstler selbstständig. Über die Jahre wurde probiert, verworfen und neu angefangen und vieles ging dabei zu Bruch. Dank vieler Anregungen eines finnischen Drechslers entstanden mit viel Geduld die filigranen, durchscheinenden Formen, deren Wandstärke teils gerade mal 0,5 bis 1 Millimeter betragen. Viele der entstandenen Formen ähneln Meeresbewohnern, Pilzen, pflanzlichen Wesen oder Fossilien.

„Ich liebe es, unscheinbare Hölzer mit deren Struktur, Farbe und Geruch zu entdecken. Ich nutze heimische Hölzer für meine Arbeiten. Manchmal weiß ich gleich, was aus einem Stück werden soll. Oft ist es aber ein langer Prozess, eine Formidee zu entwickeln!“

Das besondere Wissen um die Hölzer

All das über Jahrzehnte erworbene Wissen über die Hölzer spielt in seinem Schaffensprozess eine Rolle. Farb- und Oberflächenkontraste, wie schwarz – silber und schroff – glatt faszinieren ihn.

„Die Form des Holzes spricht eine eigene Sprache, die Struktur und die Festigkeit zeigen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten auf. Die Art der Verformung beim Trocknen und die Tiefenwirkung der feinst geschliffenen Oberflächen wird durch die Holzart bestimmt.“

Am liebsten arbeitet Christian mit heimischen Edelhölzern wie Esche, Walnuss und Birne. „Jeder Baum hat sein Eigenleben, seine Geschichte.“ erzählt er. So wird das Material immer wieder gesichtet und irgendwann begegnen sich die Idee, das Material und der richtige Zeitpunkt und es kann beginnen.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 35 / Sommer 2016 finden Sie den vollständigen Artikel.

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