Die Blumen-Esche – Fraxinus ornus

Baumporträt von Raimund Aichbauer

Die Gattung der Eschen (Fraxinus) umfasst insgesamt 60 Arten und gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). In Europa sind drei Arten heimisch: die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) und die Blumen-Esche (Fraxinus ornus). Letztere wird auch Manna-Esche oder Flowering ash genannt. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt im nördlichen Mittelmeerraum von Syrien und dem Kaukasus bis nach Portugal und ist heute unter anderem in den Balkanländern, Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Ungarn und der Schweiz verbreitet. In Deutschland gilt die Blumen-Esche als eingebürgerter Neophyt und kommt vordergründig in Baden-Württemberg und Bayern vor. Am besten gedeiht der Baum an warmen, sonnigen, trockenen Standorten, wo die Temperaturen im Winter über mehrere Wochen nicht unter den Mittelwert von minus 15 Grad sinken.
Die Blumen-Esche ist ein kleiner Baum oder großer Strauch, der für gewöhnlich lediglich 8 bis 12 Meter hoch wird. In Ausnahmefällen kann sie eine Wuchshöhe von 15 Metern erreichen. Die Blumen-Esche ist ein schöner Baum mit meist weit ausladender Krone und frischgrünem Laub. Es gibt jedoch zahlreiche Züchtungen von klein und kugelig bis hin zu groß und breit. Die Rinde ist glatt und meist graubraun bis hin zu grauschwarz bei alten Bäumen. Die Rinde der Zweige ist oliv- bis graugrün.
Die unpaarig gefiederten Blätter des sommergrünen Baumes bestehen meist aus 7 sattgrünen, leicht glänzenden Teilblättchen an einer bis zu 20 Zentimeter langen Blattspindel. Die deutlich gestielten Fiederblättchen sind eiförmig-lanzettlich, an der Vorderseite zugespitzt, gezahnt bis unregelmäßig gesägt, jeweils circa 4,5 bis 9 Zentimeter lang und verlaufen oft asymmetrisch zur Basis der Blattspindel hin. Die Blumen-Esche blüht von Mai bis Juni und ist mit seiner oft überreichlichen, nach frischem Gras duftenden, flauschigen Blütenpracht ein hervorragender Insektenbaum. Die gegenständigen Knospen sind an der Vorderseite stumpf, leicht gewölbt und tragen zwei graue, flaumige Knospenschuppen. Die Blüten sind im Allgemeinen zwittrig, seltener eingeschlechtlich und wachsen an endständigen Rispen. Sie sind weiß oder cremeweiß und erscheinen während oder kurz nach dem Blattausschlag. Die Frucht ist ein geflügeltes, einsamiges Nüsschen (Samara) von 2 bis 3 Zentimetern Länge, das sich bei voller Reife im Oktober glänzend dunkelbraun färbt.

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