Die Lärche

Porträt von Raimund Aichbauer

Heinz Erhard hat auf gewohnt humorvolle Weise mit diesem Gedicht eine Eselsbrücke geschaffen, mit der man sich die jeweilige Schreibweise der gleichklingenden Namen für Vogel und Baum einprägen kann. Larix decidua ist der wissenschaftliche Name der Europäischen Lärche. Sie gehört zur Familie der Pinaceae, den Kieferngewächsen. Sie ist ein sommergrüner, bis zu 45 Meter hoher Baum und der einzige bei uns heimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln abwirft.

Ursprünglich war der Baum im mitteleuropäischen Gebirge, in den Alpen, Sudeten und Karpaten beheimatet. Die Lärche ist heute allerdings in ganz Europa und darüber hinaus eine allgemeine Erscheinung und erlangt von Ost-Sibirien bis Irland zunehmend forstwirtschaftliche Bedeutung. Um 1600 sind bereits die ersten Lärchen in England angepflanzt worden und ab Anfang des 18. Jahrhunderts auch in West-Russland bis West-Sibirien und südlich bis in den Kaukasus. Heute wird die Europäische Lärche sogar auf dem asiatischen Kontinent und in Nordamerika gepflanzt und genutzt. Der Baum liebt nährstoffreiche, gut durchlüftete, aber auch etwas feuchte Böden und gedeiht am besten in lockeren offenen Beständen in sonniger Lage. Von etwa 400 m ü. NN bis zur Waldgrenze in etwa 2300 m ist die Lärche anzutreffen und wird nicht selten bis zu 500 Jahre alt.

Im Jugendstadium ist die Rinde grau und glatt, im Alter bildet sie eine stark gefurchte kaminrote Borke, die in großen Schuppen aufreißt und dann der Borke unserer Kiefer ähnelt. Die Äste sind schraubenartig unregelmäßig angeordnet und horizontal oder nach unten abgespreizt, nur im obersten Teil der Baumkrone sind die Äste leicht nach oben gekrümmt. Der Baum ist sehr lichtbedürftig und wächst in unseren Breiten sehr schnell, weshalb die beschatteten Äste im unteren Bereich des Stammes schnell absterben. Die trockenen Äste sind leicht spröde und brechen leicht ab. Diese Eigenschaft bewirkt, dass der Stamm manchmal bis zu 2/3 astfrei ist, wodurch sich oft ein schöner, säulenförmiger Stamm entwickeln kann.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 35 / Sommer 2016 finden Sie den vollständigen Artikel.

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