Dreibeiniger Kerzenständer

Anleitung von Willi Heubner

Ein Kerzenständer ist das ganze Jahr über verwendbar, in der dunkleren Jahreszeit auf dem Ess- oder Wohnzimmertisch, im Sommer auch auf der Veranda oder dem Balkon. Wenn dieser dann auch noch eine außergewöhnliche Form und ein ansprechendes Design aufweist, dient er nicht nur als Lichtquelle, sondern darüber hinaus auch als Deko-Objekt. Dies war der Ausgangspunkt für die Idee zu einem dreibeinigen Kerzenständer, bei dem die Kerze von filigranen Füßen getragen wird. Im nachfolgend dargestellten Arbeitsablauf wird neben Holz auch viel Luft gedrechselt, weshalb Vorsicht und eine gewisse Erfahrung bei der Herstellung dieses Projekts gefordert werden.

  1. Für den Kerzenständer habe ich mir mit der Kettensäge aus einer 6 cm starken Bohle getrockneter Robinie einen dreieckigen Rohling mit 26 cm Seitenlänge zugesägt und eine der Flächen plan ausgehobelt. An der Kreissäge wird dann ein exakt gleichschenkliges Dreieck mit 24 cm Seitenlänge ausgeschnitten.
  2. Nachdem ich zur Bestimmung der Mitte die Winkelhalbierenden aufgezeichnet habe, bohre ich in deren Schnittpunkt ein Zentrierloch mit dem Kerndurchmesser der Schrauben, die ich für meine kleine Planscheibe verwende. Anschließend kürze ich die Ecken des Dreiecks an der Kreissäge jeweils um 1 cm ein.
  3. Der Lochkreis der Planscheibe muss innerhalb des Durchmessers des späteren Kerzenbechers liegen. Die Länge der Schrauben ergibt sich durch dessen Tiefe. Nun wird die Planscheibe aufgesetzt. Dafür ziehe ich zunächst nur die Zentrumsschraube locker an, richte die Scheibe mit exakt gleichen Abständen zu den drei Außenkanten aus und ziehe sie dann erst fest. Beim harten Holz der Robinie empfiehlt es sich, alle Schraubenlöcher vorzubohren.
  4. Nun nehme ich den Rohling im Spannfutter auf, kontrolliere nochmals den Planlauf an der Rückseite und positioniere die Werkzeugauflage. Bei Hölzern wie Eiche und Robinie arbeite ich stets mit einer Absaugung, um die feinen Partikel aus der Luft zu filtern. Zudem ist das Tragen einer Staubmaske empfehlenswert.
  5. Mit den ersten behutsamen Schnitten runde ich die gekappten Spitzen, bis alle drei Ecken sauber sind. Dabei muss ich sehr feine Späne abnehmen, um Absplitterungen in den gesägten Seitenflächen zu vermeiden. Diese würden am Ende sichtbar bleiben.
  6. Zuerst ebne ich die Fläche mit einigen ziehenden Schnitten der Schalenröhre. Mit anliegender Fase säubere ich dann die Standflächen der Füße. Die Röhre muss absolut scharf sein, um auch hier Ausbrüche an den Kanten zu vermeiden.
  7. Die Breite der Standflächen habe ich mit Bleistift dünn angezeichnet. Da die Markierung jedoch am rotierenden Werkstück nicht zu erkennen war, zeichnete ich sie frei Hand nochmals etwas weiter innen mit einem Permanentmarker an.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 62 des DrechslerMagazins.

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