Offene Blüte drechseln

Werkbericht von Randolf Pohl

Drechseln Sie dekorative Blüten als Dekoration oder zum Verschenken. Eine Anleitung für die Herstellung einer weiteren Blütenform finden Sie in der Ausgabe 34 des DrechslerMagazins.

 

Werkbericht

Ich verwende für die Herstellung eine Kantel aus Ahorn. Das Holz eignet sich aufgrund seiner feinen Struktur und seiner hellen Farbe gut, um das Endprodukt zu kolorieren. Weil die Blüte gefüllt werden soll, bereite ich gleich 3 Kanteln mit verschiedenem Kantenmaß vor und zwar 1. Kantel: Kantenmaß 55 mm, Länge 110 bis 120 mm; 2. Kantel: Kantenmaß 40 mm, Länge mindestens 50 mm, und 3. Kantel: Kantenmaß 25 mm, Länge ebenfalls 50 mm. Jede Kantel ist also im Kantenmaß um 15 mm kürzer als die vorherige. Wichtig ist die Diagonale der Kanteln. Bei den Kantenmaßen von 55, 40 und 25 mm beträgt die Diagonale 77, 56 und 35 mm. Sie vermindert sich damit immer um 21 mm. Das sollte beachtet werden, damit sich die drei Ringe der Blütenblätter nach oben hin nicht gegenseitig berühren. Falls die Diagonale aufgrund der Bearbeitung bei der äußeren Blüte einmal geringer ausfällt als die vorgenannten 77 mm, müsste das Kantenmaß der nachfolgenden Kanteln entsprechend vermindert werden.

Auf den Kanteln werden auf zwei nebeneinander liegenden Seiten jeweils ein Mittelstrich und die Begrenzung des Sägeschnitts eingezeichnet. Diese beträgt ca. 4/5 des Kantenmaßes, bei der ersten Kantel somit 44 mm, bei den beiden kleineren 32 und 20 mm. Ich wähle diese Art der Bestimmung des Maßes, weil sich damit bei unterschiedlichen Kantelgrößen der Endpunkt des Sägeschnitts sehr schnell ermitteln lässt. Des Weiteren wird ein Kreisbogen mit einem Radius von 90 mm von der Kantelecke zum unteren Punkt des Sägeschnitts gezeichnet (Foto 1). Danach trenne ich das V der ersten Kantel auf beiden Seiten mit der Bandsäge heraus (Foto 2) und nehme sie mit der gesägten Seite ins Futter mit verlängerten Spannbacken. Anschließend bohre ich ein Loch von 6 mm Durchmesser (Foto 3) bis in den Sägeschnitt, das später von unten den Stängel und von oben die 1. innere Blüte aufnimmt. Das Bohrloch muss genau durch die Mitte der Kantel laufen und mittig im Sägeschnitt ankommen, damit die Blüte symmetrisch wird. Von Vorteil ist deshalb ein sehr scharfer Holzbohrer, eventuell ein Parabolicbohrer. Nach dem Bohren wird die Kantel mit der Körnerspitze abgestützt und das Ende für die Aufnahme ins Futter vorbereitet (Foto 4) und anschließend umgespannt.

Zunächst wird die Blüte von außen grob vorgeformt. Es soll dabei eine nach oben hin leicht nach außen gebogene Blütenform entstehen (Foto 5). Am Anfang darf aber noch nicht zu viel Holz weggeschnitten werden, damit genügend Materialstärke für die Innenbearbeitung vorhanden ist. Dann geht es an die Innenform.

 

Sie möchten weiterlesen? Den vollständigen Werkbericht finden Sie in der Ausgabe 36 des DrechslerMagazins.

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