Geschwisterdosen

Gesellenstück von Mario Nagel

Sicherlich ist Ihnen Mario Nagel bereits aus vorhergehenden Ausgaben des DrechslerMagazins bekannt. Er verfasst regelmäßig Werkberichte und Anleitungen für unser Magazin und in der Ausgabe 52 (Herbst 2020) gewährte er in unserer Reihe „Meine Werkstatt“ darüber hinaus auch einen Einblick in seinen Arbeitsbereich und berichtete über seinen Werdegang als Drechsler.
Im Jahr 2017 hat sich Nagel eine Drechselwerkstatt eingerichtet, bildete sich fortan weiter und optimierte seine Fertigkeiten. Bereits 2019 machte er sein Hobby dann auch zum Beruf, als er durch eine berufliche Neuorientierung seine Anstellung als Produktmanager für den Bereich Drechseln bei einem namhaften österreichischen Anbieter für Holzbearbeitungsmaschinen und Drechselzubehör antrat. Darüber hinaus ist er auch immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen als Vorführer tätig. Nagel ist stets bestrebt, seine Kenntnisse weiter auszubauen und sich selbst zu fordern. Somit lag die Entscheidung, die Gesellenprüfung als Drechsler abzulegen für ihn keineswegs fern. Er besuchte die Berufsschule in Bad Kissingen, um die Fachtheorie zu erlernen und sich für die Prüfung vorzubereiten, die er 2022 erfolgreich ablegte. Nachfolgend dürfen wir Ihnen nun sein Gesellenstück „Geschwisterdosen“ vorstellen.

Neben dem praktischen Teil gehört zur Gesellenprüfung auch die Fertigung einer Präsentationsmappe, in der der Prüfling seine individuell gestaltete und selbst angefertigte Arbeit beschreibt und in Bildern der Prüfungskommission präsentiert. Mario Nagel hat sich für sein Gesellenstück ein spannendes und zugleich sehr persönliches Thema ausgesucht. Unter dem Titel „Geschwisterdosen“ hat der Drechsler drei wunderschöne Dosen für seine Kinder gestaltet und in Perfektion ausgearbeitet. Ganz gewiss wird diese Handwerkskunst auch gerne noch an spätere Generationen weitergegeben werden. Seine Intention für das Gesellenstück beschreibt Mario Nagel in seiner Präsentation folgendermaßen: „Jedes meiner drei Kinder soll je eine dieser Dosen erhalten. Sie sollen symbolisieren, dass sie alle ‚aus dem gleichen Holz‘ sind.“
Alle Dosen wurden aus Rüster, dem Holz der Ulme gefertigt. Die Wahl des Holzes hatte für Nagel sowohl pragmatische sowie auch persönliche Gründe. Aus fachlicher Sicht ist die Verwendung von Rüster eine perfekte Wahl für die Herstellung der Dosen, da sich dieses Holz durch seine Haltbarkeit und Passgenauigkeit aufgrund der geringen Schwind- und Quellmaße auszeichnet. Außerdem enthält es Gerbsäuren, weshalb es sich perfekt zum Räuchern eignet. Somit konnte Mario Nagel einen schönen Kontrast zum Elfenbeinersatz erzielen, der für die Fertigung des Innenteils verwendet werden sollte.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 64 des DrechslerMagazins.

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