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Holzbeschaffung und Trocknung – Grundlagen des Drechselns Teil 1

Mit unserer Serie Grundlagen des Drechselns setzen wir uns das Ziel, Ihnen einen sicheren und erfolgreichen Umgang mit Maschine, Werkzeug und Material zu ermöglichen. Im ersten und zweiten Teil (Ausgabe 39) möchten wir Ihnen zunächst den Werkstoff Holz und seine allgemeinen Besonderheiten näher vorstellen.

Holz ist weltweit eines der wichtigsten pflanzlichen Produkte und wird als Rohstoff für die Weiterverarbeitung der unterschiedlichsten Dinge verwendet. In der Geschichte der Menschheit spielt Holz eine sehr große Rolle und dient bis heute neben der Verwendung als Energieträger, vor allem auch zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen und Bauwerken. Es begegnet uns täglich und ist ein Teil der menschlichen Zivilisation und Kulturgeschichte. Es ist auch das Material, das beim Drechseln hauptsächlich Verwendung findet. Die unzähligen Farben und Formen, sowie die besonderen Eigenschaften, lassen kreativen Spielraum bei der Verarbeitung. Neben der wachsenden Erfahrung entscheidet auch die persönliche Vorliebe, welche Holzarten Sie für Ihre Projekte bevorzugen. Hier finden Sie einige Fakten und Tipps, die Ihnen bei der Holzauswahl und Aufbereitung weiterhelfen können.

Bezugsquellen für Holz

Angebot von vorgefertigtem Holz
Zu Anfang ist es wohl die sicherste Variante, sich vorgefertigte Rohlinge zu kaufen, die speziell für die Arbeit an der Drechselbank aufbereitet wurden. Diese sind in den verschiedensten Formen und Größen erhältlich und können sowohl rund als auch eckig, manchmal sogar in Ast- oder Halbstammabschnitten gekauft werden – ganz Ihren Bedürfnissen entsprechend. Von sogenannten Pen Blanks für die Herstellung von Schreibgeräten, über Kanthölzer für Pfeffermühlen, bis hin zu größeren Schalenrohlingen bieten spezialisierte Holzhändler eine große Auswahl international gehandelter Holzarten an. Neben den heimischen Hölzern, bestechen die unzähligen Exoten von A wie Amaranth bis Z wie Zebrano meist durch ihre Farbigkeit. Trotz strenger Einfuhrbestimmungen, Meldepflichten und Zertifizierungen ist der Handel bzw. die Verwendung einiger dieser Holzarten nicht unumstritten. Alternativ wird man jedoch auch ganz sicher bei den vielen Holzarten fündig, die aus unseren Breitgraden stammen. Meist sind diese auch deutlich günstiger und daher gerade für Einsteigerprojekte ideal. Hin und wieder sind vorgefertigte Rohlinge rundum gewachst, d. h. sie können beim Lagern weder Feuchtigkeit aufnehmen noch abgeben. Das verhindert einmal die zu schnelle Trocknung des Holzes und somit eine eventuelle Rissbildung, zum anderen bewahrt es aber auch Gewicht. Da Drechselholz-Zuschnitte in Preis je Kilogramm angeboten werden, sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass z. B. nur die Hirnholzflächen bzw. die umlaufenden Kanten versiegelt wurden. Dadurch wird die Rissbildung ausreichend minimiert und das Holz kann dennoch Feuchtigkeit über die freiliegenden Flächen verlieren. Teilweise bieten Händler aber auch teil- oder kammergetrocknetes Holz an. Lassen Sie sich beraten, wenn Sie sich unsicher sind.

Das Kaufen von Baumstämmen
Mit zunehmender Erfahrung können Sie immer besser abschätzen, welche Holzformate Sie für Ihre Arbeiten benötigen. Eine Alternative zu den angebotenen Drechselholz-Zuschnitten ist der Ankauf von ganzen Baumstämmen aus dem Wald oder Privatgärten. Es ist die günstigste Art Holz zu erwerben und es ermöglicht die Freiheit, die Rohlinge nach Ihren eigenen Bedürfnissen herzurichten. Allerdings muss auch erwähnt sein, dass sowohl eine entsprechende Ausrüstung, Lagerfläche sowie Kenntnisse zum Transport, des Zuschneidens, der Trocknung und der Eigenheiten von Holz gegeben sein sollten. Für Anfänger ist diese Art der Holzbeschaffung folglich eher weniger geeignet.

Sie möchten weiterlesen? In der Ausgabe 38  des DrechslerMagazins finden Sie den vollständigen Artikel.

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