Futterstation für Meisen drechseln

Anleitung von Jens Holtkamp

Besonders in den Wintermonaten sind Futterstationen eine willkommene Nahrungsquelle für Vögel. Diese dekorative Futterstelle für Meisen ist besonders tierfreundlich, da sich die Vögel in der Drahthalterung sehr gut festhalten können und das Futter nicht von Plastiknetzen gehalten werden muss, in denen sich die gefiederten Freunde leicht verheddern können. Somit ist die Futterstation nicht nur artgerecht, sondern auch umweltfreundlich. Zusätzlich dient das Dach als Regenschutz für die Meisenknödel.

In diesem Beispiel wurde Kirschholz verwendet, das später durch einen Anstrich mit hochwertigem Wetterschutzlack geschützt wird. Sehr gut eignen sich für dieses Projekt aber zum Beispiel auch Eiche oder Robinie, die in ihrer Beschaffenheit schon recht witterungsbeständig sind. Für die Fertigung werden drei Holzstücke benötigt: Aus dem größeren Klotz (150 x 150 x 60 mm) wird das Dach, aus dem kleineren (100 x 100 x 40 mm) der Boden und aus einer Kantel (22 x 22 x 140 mm) werden die beiden kugelförmigen Abschlüsse gedrechselt. Sogenannte Pen Blanks, die vordergründig zum Stiftedrechseln angeboten werden, sind hier eine gute Wahl. Idealerweise verwenden Sie für die Abschlüsse eine Holzart, die einen schönen Kontrast bildet, damit die Futterstation auch für den Beobachter ein Blickfang wird.

  1. Neben den beschriebenen Hölzern werden außerdem noch drei 16 mm lange Schrauben und zwei Haken von 30 mm Länge für die Montage benötigt. An der kleinen Öse wird die Futterstation nach der Fertigstellung aufgehängt. Zusätzlich wird für die Drahtröhre ein Stück Volierendraht mit einer Maschenweite von 12 x 12 mm benötigt.
  2. Aus dem Volierendraht wird ein rechteckiges Stück mit den Abmessungen von 250 x 105 mm zugeschnitten. Die Drahtenden einer kurzen Seite werden zunächst etwas nach innen gebogen. Die Maschen der zweiten Seite werden in die vorgebogenen Enden eingehängt, sodass eine Röhre entsteht. Die Drahtenden werden anschließend flachgedrückt. Die Drahtröhre hat einen Durchmesser von etwa 75 mm und kann somit zwei Meisenknödel fassen.
  3. Nun wird das Zentrum der quadratischen Querholzstücke ermittelt und mit einem Zirkel ein Umriss von 150 bzw. 100 mm Durchmesser aufgezeichnet. An der Bandsäge werden die Ecken grob abgeschnitten.
  4. Am kleineren Stück befestige ich einen für meine 50-mm-Spannbacken passenden Planscheibenring. Dazu verwende ich möglichst kurze Schrauben, damit später am Boden keine Löcher zu sehen sind. Das größere Stück wird mit längeren Schrauben auf einer Planscheibe befestigt, da es deutlich schwerer ist und beim Drechseln mehr Rotationskräfte entstehen.
  5. Der große Rohling für das Dach wird zunächst rundgeschruppt. Anschließend drechsle ich die Fläche leicht konkav, indem ich den Schnitt mit seitlich aufgestellter Röhre vom Zentrum nach außen ziehe.
  6. Diese Fläche bildet die spätere Unterseite des Dachs. Die nach innen gewöblte Vertiefung soll hier etwa 10 mm betragen, damit die Regentropfen später am Rand abperlen.
  7. Nun drehe ich den Rezess passend für die verlängerten Spannbacken und steche mit dem schrägen Schaber zwei Rillen ein. Die äußere Rille hilft zusätzlich beim Ableiten des Regenwassers; die innere Rille hat einen Durchmesser von 75 mm und dient als Markierung für die spätere Aufhängung der Drahtröhre.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 64 des DrechslerMagazins.

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