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KS-HSSE-Werkzeuge

Testbericht von Holger Graf

Neue Stähle im Test

Ui, jetzt wird es ganz wild, wird sich der eine oder andere denken. Was jedoch erst einmal kompliziert klingt, ist bei genauerer Betrachtung recht einfach zu entschlüsseln. In der Drechselszene ist die Abkürzung KS für das Unternehmen Drechselbedarf K. Schulte bestens bekannt und auch die Bezeichnung HSS sollte Drechslern heute durchaus geläufig sein. HSS steht für „High Speed Steel“ und wird mit Schnellarbeitsstahl übersetzt. Drechselwerkzeuge aus diesem speziellen Werkzeugstahl mit bis zu 2,06 % Kohlenstoffanteil und Legierungselementen wie Wolfram, Molybdän, Vanadium, Kobalt, Nickel oder Titan waren vor wenigen Jahrzehnten noch ein Novum. Heute sind beinahe alle Qualitäts- und Markenwerkzeuge aus HSS gefertigt und versprechen bereits standardmäßig sehr gute Standzeiten der Schärfe. Selten unterscheiden sich heute Standardwerkzeuge wie Röhren, Meißel oder Abstecher verschiedener Hersteller wirklich in Form und Ausführung. Oftmals kommt selbst das Rohmaterial aus ein und demselben englischen Stahlwerk, daher sind hier keine wirklichen Innovationen mehr zu erwarten. Anders sieht es jedoch aus, wenn HSS in verschiedensten speziellen Verfahren bereits bei der Herstellung des Rohmaterials gepresst, zusätzlich erhitzt oder auch z. B. auf minus 185 °C abgekühlt wird. Dann entstehen Hochleistungsstähle mit Namenszusätzen wie Pro-PM oder CRYO, die nochmals eine nachweisliche Verbesserung der Standzeit aufweisen können. Ebenfalls zeigen sich vorteilhafte Eigenschaften durch die veränderten Anteile der Legierungselemente. Mit Zugabe von 8 % Kobalt entsteht ein HSS-Stahl mit der Bezeichnung M42, der auch höchsten Ansprüchen an die Standzeit gerecht wird und sich durch eine sehr gute Schärfe auszeichnet. Auch HSSE ist eine offiziell geführte Stahlbezeichnung und damit kommen wir zur Auflösung der oben genannten Buchstabenfolge. HSSE war bisher in der Drechslerszene nicht verbreitet, zeigt sich jedoch ebenfalls als idealer Hochleistungsstahl für die Bearbeitung von Holz. Der Anteil von Kobalt liegt hier bei 5 % und somit ist die Beschaffenheit in Bezug auf Schleifzyklen und Schärfe ebenfalls hervorragend. Drechselbedarf Schulte hat genau diesen vorteilhaften HSSE-Stahl für eine in Europa hergestellte Serie von eigenen Schalen- und Spindelformröhren ausgewählt, die nun seit wenigen Monaten erhältlich sind. Wir konnten die Werkzeuge bereits ausgiebig testen.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 61 des DrechslerMagazins.

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