Sphäre drechseln

Anleitung von Stefan Benner

Wenn man mit dem Drechseln beginnt, fehlen zu Anfang häufig die Projektideen. Denn schnell ist man über das Stadium von gedrechselten Pilzen und Kreiseln hinausgewachsen und sucht neue Herausforderungen. Auch bei der Holzbeschaffung weiß man allzu oft noch nicht genau, was später aus dem Rohmaterial entstehen soll. Was soll man beispielsweise mit einer Astgabelung anfangen? Indem man solche Stücke aussortiert und derart „unförmiges Holz“ kurzerhand thermisch verwertet, setzt man sich schnell Grenzen. Das muss nicht sein. Auf der Drechselbank kann man alles bearbeiten, was sich ausreichend sicher einspannen lässt. Ein Beispiel für die Bearbeitung eines solch besonderen Holzstücks möchte ich anhand einer Astgabelung aus Robinie vorstellen, aus der ich eine Sphäre gefertigt habe.

  1. Damit der Zwiesel bzw. der Stammabschnitt auf der Drechselbank eingespannt werden kann, muss er zunächst in eine grobe Form gebracht werden. Zuerst reiße ich den gewünschten Durchmesser mit einem Zirkel an und zeichne dann mit Kreide nach.
  2. Mit der Kettensäge wird der Rohling so vorbereitet, dass er auf die Maschine passt, aber dabei auch nicht zu viel Material verloren geht.
  3. Ich verwende gerne einen Vielzackmitnehmer, den ich in das Spannfutter einsetzen kann. Dieser greift zuverlässig und ein weiterer Vorteil ist, dass ich hier das Futter nicht wechseln muss.
  4. Die mitlaufende Körnerspitze wird in die vorbereitete Stelle gedrückt. Die Rinde wurde hier zuvor mit der Kettensäge vollständig entfernt, damit die Spitze sicher greifen kann.
  5. Mit der 16-mm-Schalenröhre wird auf der Spindelstockseite ein Spannzapfen für die spätere Aufnahme im Drechselfutter vorbereitet. Dabei verwende ich im Längsholz gerne einen Fingernagelanschliff mit einem Fasenwinkel von 45°.
  6. Die exakte Form des Schwalbenschwanzzapfens arbeite ich abschließend mit dem Meißel aus.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 61 des DrechslerMagazins.

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