Der Meister als Qualitätsmarke

Alle zwei bis drei Jahre findet an der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen zusätzlich zur Grundausbildung ein Meisterkurs für das Drechslerhandwerk statt. Die Kursteilnehmer kommen aus ganz Deutschland sowie aus Österreich zu mehreren Blockunterrichtseinheiten nach Bad Kissingen, wo sie an den Drehbänken der Drechslerwerkstatt neue Techniken und Dreharbeiten gezeigt bekommen. Der Verband des Deutschen Drechsler- und Holzspielzeugmacherhandwerks bietet ab März 2020 wieder einen Meisterprüfungs-Vorbereitungskurs an. Wolfgang Miller freut sich, dass der Meisterkurs wohl auch in Zukunft erhalten bleiben wird, da am 01. Januar 2020 mit der Rückführung der Meisterpflicht für den Berufsstand der Drechsler und Holzspielzeugmacher gerechnet wird. Der Beschluss wurde am 09. September 2019 festgesetzt und soll bis zum Jahresbeginn in Kraft treten. Als Teil der Reform werden zwölf Gewerke wieder in die Anlage A der Handwerksordnung aufgenommen und unterliegen somit wieder der Meisterpflicht. Allerdings wird diese nur für neu gegründete Betriebe gelten. Handwerksbetriebe die in der Zeit gegründet wurden, als der Beruf nicht der Meisterpflicht unterlag, erhalten Bestandsschutz und können ihrem Geschäft weiterhin nachgehen.

Darüber hinaus hat die Regierungsfraktion im Dezember 2019 beschlossen, ab 2020 eine Meister- sowie auch eine Meistergründungsprämie einzuführen. Der genaue Ablauf zur Beantragung und auch die Höhe der Prämien stehen noch nicht final fest, allerdings kann als Meisterprämie, also bei erfolgreichem Absolvieren der Meisterprüfung, mit einem Betrag von circa 1500 Euro gerechnet werden. Die Prämie soll für eine Gleichwertigkeit zwischen einem beruflichen Bildungsweg und der akademischen Ausbildung sorgen. Das Handwerk soll wieder als attraktiver Berufszweig wahrgenommen werden und junge Leute sollen angespornt werden, einen handwerklichen Beruf auszuüben. Des Weiteren soll somit die Wertschätzung des Handwerks betont und dazu beigetragen werden, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken sowie handwerkliche Betriebe zu erhalten und Neugründungen zu fördern. Denn in den nächsten Jahren stehen landesweit rund 20 000 Betriebe zur Übernahme oder Übergabe an.

Den vollständigen Artikel lesen Sie im DrechslerMagazin Ausgabe 49 (Winter 2019).

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