Vom Brett zur Schale

Werkbericht von Thomas Hilleke

Schale aus schichtverleimtem Rohling drechseln

Die Beschaffung von trockenem Holz in ausreichend großen Dimensionen zur Herstellung von Schalen ist nicht immer ganz einfach. Massive Rohlinge müssen langwierig getrocknet und richtig gelagert werden, man benötigt eine entsprechende Ausstattung an Maschinen oder die Anschaffungskosten vorbereiteter Hölzer über den Handel ist mit größeren Investitionen verbunden. Thomas Hilleke zeigt in diesem Artikel eine alte, aber bewährte Technik, die in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. Dabei werden aus einem dünnen Brett Ringe geschnitten und zu Rohlingen mit beachtlichen Maßen verleimt. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: überschaubare Kosten bei extrem effizientem Materialeinsatz. Darüber hinaus kann man das benötigte Material als Leimholz sehr einfach beziehen und durch Kombinationen interessante Effekte erzielen.

  1. Als Erstes werden die Platten grob auf die gewünschte Größe gesägt. Die verwendeten Leimholzbretter aus Ahorn, Nussbaum und Buche haben die Maße von 320 x 320 x 25 mm. Die Holzarten können später auch sehr gut kombiniert werden.
  2. Über die Diagonalen werden die Mittelpunkte der Platten ermittelt und markiert.
  3. Um den Mittelpunkt werden mit einem Zirkel die Kreisdurchmesser von 300, 250, 200 und 150 mm angezeichnet. Bei einer Plattenstärke von 25 mm entspricht dies dem jeweiligen Radius von 150, 125, 100 und 75 mm und ermöglicht anschließend mit einem Winkel von 45 Grad zu arbeiten.
  4. Mit einem 3-mm-Bohrer, den ich nachfolgend auch für die im 45-Grad-Winkel ausgerichteten Bohrungen verwende, setze ich eine kleine Zentrierung auf die Linien. Wer eine Bandsäge besitzt, bereitet nur die inneren drei Kreise auf diese Weise vor. Steht ausschließlich eine Dekupiersäge zur Verfügung, sollten alle vier Ringe vorgebohrt werden.
  5. Jetzt können die Bohrungen im Winkel von 45 Grad gebohrt werden. Der Bohrer sollte hier lange genug sein, um durch das schrägliegende Brett zu dringen. Bei der entsprechenden Schräge wird die Bohrung etwa 35 mm tief.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 54 / Frühjahr 2021 finden Sie den vollständigen Artikel.

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