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Spitzdose drechseln
Werkbericht von Philipp Schreistetter
Diese Dose ist relativ klein und daher etwas knifflig zu drechseln. Nicht die Außenform ist das schwierige, sondern die Aushöhlung innen, vor allem im Bereich des Deckels. Schritt für Schritt zeigt Phillipp Schreistetter, wie er bei der Herstellung dieser Spitzdose vorgeht.
- Aus einem gut getrocknetem Stück Nussbaum schneide ich eine Kantel auf das Maß von 75 x 75 mm und eine Länge von circa 170 mm. Dabei entferne ich auch gleich die Ecken. Zur Herstellung der Spitzdose verwende ich das Ausdrehwerkzeug von Hope, eine Schalenröhre, verschiedene Formröhren, Abstecher, Meißel, einen Plattenstahl sowie Schieblehre und Lineal.
- Nun spanne ich den Rohling zwischen den Spitzen und schruppe diesen rund. An beiden Enden wird jeweils eine Schwalbenschwanzaufnahme für das vorhandene Spannfutter hergestellt. Der Rohling hat jetzt noch einen Durchmesser von circa 70 mm, dieser wird aber später an der breitesten Stelle der Dose bis auf 68 mm reduziert. Vorab zeichne ich mir noch die groben Längenmaße der Dose auf: Links mit etwas Übermaß, um das Unterteil später bequem abstechen zu können und in der Mitte den Trennschnitt. Diesen führe ich mit der Bandsäge aus, um wenig Material zu verlieren und somit die Maserung möglichst durchgehend zu erhalten.
- Zuerst wird der Dosenkörper gedrechselt. Um ein Gefühl für die Kegelform zu erhalten, arbeite ich mich mit dem Abstechstahl am unteren Bleistiftstrich bzw. mit etwas Zugabe in die Tiefe. Zu den Endmaßen gebe ich hier im Durchmesser noch einen Millimeter hinzu, um die Form abschließend nochmals überdrehen zu können.
- Mit einem 25-mm-Forstnerbohrer wird der Innenraum vorgebohrt. Der finale Durchmesser beträgt später im Bereich des Randes 29 mm.
- Mit dem Ausdrehwerkzeug für Hirnholz höhle ich den Dosenkörper nun konisch aus. Die Wandstärke soll später 5 mm betragen, weshalb ich vorerst auf 6 mm gehe. Das Schleifen der Innenseite wird von Hand erledigt. Es besteht die Gefahr, dass dabei an der Dosenöffnung zu viel Material abgeschliffen wird. Deshalb sollte auch hier bewusst etwas Übermaß stehengelassen und erst im Anschluss mit einem kleinen Meißel eine senkrechte Fläche als Falz gearbeitet werden.
- Anschließend wird das künftige Dosenoberteil eingespannt. Die wichtigste Arbeit ist hier die Passung des Dosenfalzes. Dieser muss exakt auf den Deckel angepasst werden und sollte sehr straff sitzen.
- Jetzt wird der spitz zulaufende Deckel der Dose ausgehöhlt. Bei diesem Schritt kann ich die spätere Wandstärke nicht kontrollieren. Ich muss daher anhand der Zeichnung arbeiten. Mit drei verschiedenen Bohrdurchmessern arbeite ich mich zur Orientierung vorab mit einer Art Stufenbohrung in die Tiefe vor.
Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 58 finden Sie den vollständigen Artikel.