Simon-Hope-Ausdrehstahl

Der offene Haken ist das traditionelle Werkzeug für die Arbeit im Hirnholzbereich. In einigen Regionen wurden mit speziell geformten Hakenwerkzeugen sogar auch Querholzschalen und Profile gedrechselt. Die Handhabung mit den scharfen Werkzeugen erfordert Erfahrung. Bereits bei der kleinsten Unachtsamkeit wird die Klinge in das Holz gerissen und bricht unter Umständen sogar ab.   Als Alternative zum traditionellen Haken wurden in den letzten Jahren unzählige Werkzeuge auf den Markt gebracht, die auch dem eher ungeübten Drechsler das Ausdrehen von tiefen oder weit hinterdrehten Gefäßen ermöglichen sollen. Realistisch gesehen muss dem Anwender jedoch auch hier die Arbeitsweise des jeweiligen Werkzeuges klar sein, um sich nicht selbst bzw. sein Werkstück ernsthaft zu gefährden.

Die verschiedenen Ausdrehwerkzeuge kann man ganz grob in vier Kategorien einteilen: Zuerst sollte natürlich der traditionelle Haken genannt werden. In der Standardausführung ist er in gekröpfter und gerader Form erhältlich und wird auch als „offener Haken“ bezeichnet. In der zweiten Kategorie werden die spandickenbegrenzten Hakenwerkzeuge eingeteilt. Diese ähneln in der Schneidengeometrie den offenen Haken, jedoch besitzen sie eine Art Abdeckung, die die Spanstärke regelt. In einer weiteren Gruppe befinden sich die Schaberwerkzeuge. Diese haben sich jedoch aufgrund der Schneidengeometrie und den damit verbundenen schlechten Oberflächenergebnissen nicht wirklich durchgesetzt. Weitaus bessere Ergebnisse liefern hingegen die Ausdrehwerkzeuge mit auswechselbaren Schneidrädchen bzw. Tassenstählen aus HSS, HM oder die der neueren Generation aus hochlegierten Stählen mit sehr guter Standzeit. Auch wenn es hier mittlerweile eine ganze Reihe an Herstellern gibt, unterscheiden sich diese Werkzeuge nur marginal voneinander. Der britische Drechsler Simon Hope hat dieses Konzept jedoch weiterentwickelt und selbst dem ungeübten Anwender die Handhabung tatsächlich erleichtert. Der Simon-Hope-Ausdrehstahl lässt aufgrund der in 45 Grad angeordneten Schneide keine Wahl beim Ansetzen am Holz. Somit legt man das Werkzeug immer richtig an, so wie es auch im Winkel mit einem Haken oder einer Röhre gemacht werden müsste. Die Gefahr, die Schneide im falschen Winkel anzusetzen, wodurch sich das Werkzeug ruckartig verfangen könnte, ist somit beinahe ausgeschlossen.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 34 / Frühjahr 2016 finden Sie den vollständigen Artikel.

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