Werkzeuggriffe mit Grip

Werkbericht von Klaus Kirchner

Die vorgestellte Technik basiert auf dem Dämpfen von komprimiertem Holz. Beim Prozess des Dämpfens entspannen sich die zuvor zusammengepressten Fasern, wodurch hervortretende Bereiche erzeugt werden, die z. B. bei Werkzeuggriffen für besonders guten Grip sorgen. Ideal also für Hefte von Feilen oder Schraubendrehern. Sowie zur dekorativen Gestaltung von Schalen, Dosen und anderen Arbeiten.

 

Werkbericht

In dieser Anleitung möchte ich zeigen, wie ich das Heft einer kleinen, alten Rundfeile neugestalte. Dafür benutze ich eine Kantel aus trockenem Buchenholz mit ca. 3 x 3 x 11 cm und für die Zwinge ein Stück Alu-Rohr von 1 cm Länge und einem Innendurchmesser von 1 cm (Bild 1). Für eine zweite Variante habe ich eine Nussbaum-Kantel und ein Stück Kupferrohr mit etwas größerem Durchmesser verwendet. Außerdem benötigt man sogenannte Punziereisen oder einen Automatikkörner (Bild 2). Für das Anfertigen des Heftes spanne ich die Kantel zwischen die Spitzen und drehe das Vierkantholz zunächst mit einer Schruppröhre rund (Bild 3). Danach messe ich die Breite der Zwinge mit dem Messschieber und übertrage das Maß auf das Werkstück (Bild 4). Mit einem Abstechstahl oder dem breiteren Bedan reduziere ich den Durchmesser des Holzes in diesem Bereich auf das Innenmaß der Zwinge (Bild 5). Anschließend schneide ich mit der Formröhre den Formverlauf in Richtung der Zwinge und schlichte mit dem Meißel (Bild 6). Den Rundling nehme ich nun an der noch zylindrischen Rückseite in ein Dreibackenfutter auf und bohre das Loch für die Angel der Feile (Bild 7). In diesem Fall betrug das Maß 6 mm. Das Bohrmaß ist natürlich der Angelbreite Ihres Werkzeuges anzupassen. Danach spanne ich das Werkstück nochmals um, halte es am Zapfen für die Zwinge im Spannfutter, stabilisiere es mit der Zentrierspitze und drehe die Form fertig (Bild 8).

 

Sie möchten weiterlesen? Den vollständigen Werkbericht finden Sie in der Ausgabe 45 des DrechslerMagazins.

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