Kleine Fische, große Wirkung – Fischmagnete drechseln

Werkbericht von Jens Holtkamp

Sicher gibt es in jeder Werkstatt diverse kleine Holzabschnitte, die zum Wegwerfen oder Verbrennen zu schade sind und nur auf die richtige Idee des Drechslers warten. Mit diesem Projekt möchte ich zeigen, wie aus solchen Holzresten kleine Magnetfische gefertigt werden können. Um dabei zwei halbrunde Teile, also zwei gleiche Fische zu erhalten, verbinde ich zwei Holzstücke mit der sogenannten Papierverleimung, die den Vorteil einer wieder lösbaren Verbindung bietet.

Werkbericht

Zuerst habe ich verschiedene Holzreste ausgesucht. Beispielsweise sind ausgehobelte Bretterreste für die Methode der Papierverleimung sehr gut geeignet. Nachdem das Holz an der Bandsäge auf das Maß 20 x 40 x 100 Millimeter zugeschnitten wurde, muss zum Verleimen eine der Flächen am Tellerschleifer plan geschliffen werden. Beim Verleimen achte ich lediglich darauf, dass dunkle Hölzer nur mit dunklen und helle nur mit hellen Hölzern verleimt werden. Ansonsten würde sich später beim Drechseln und beim anschließenden Schleifen der dunkle Schleifstaub in den Poren der helleren Hölzer festsetzen und unschöne Spuren hinterlassen.

Die verwendeten Neodym-Magnete sind zwei Millimeter hoch und haben einen Durchmesser von sechs Millimetern. Laut Hersteller halten diese kleinen Magnete ca. 600 Gramm und können mit Sekundenkleber direkt auf die Holzteile geklebt werden. Damit die Fische jedoch besser greifbar sind, habe ich kleine Abstandhalter gedrechselt.

  1. Für dieses Projekt kann jede beliebige Holzart verwendet werden. Ich habe Holzreste aus Nussbaum, Kirsche, Esche und Birkensperrholz gewählt. Aus den Dübelstangen entstehen die Abstandhalter, in denen später auch die Magnete sitzen.
  2. Lediglich die Flächen, die aufeinander geleimt werden, müssen plan gehobelt oder geschliffen sein. Den Leim trage ich dünn und gleichmäßig verteilt auf, indem ich beide Stücke aneinanderdrücke und verschiebe. Anschließend trenne ich die Holzstücke wieder voneinander, lege einlagig Zeitungspapier dazwischen und verbinde die Teile wiederum mithilfe von Klemmzwingen. Nun muss der Leim zunächst aushärten.
  3. Ein Mehrzackmitnehmer sowie eine mitlaufende Mehrzackspitze, jeweils mit gefederter Spitze, sind zum Einspannen ideal. Eine einfache Spitze, die exakt mittig auf der Leimfuge sitzt, könnte die beiden Holzstücke auseinandertreiben.
  4. Das Holzstück wird rund geschruppt und an einer Seite die Aufnahme für das zur Verfügung stehende Spannfutter angedreht.
  5. In meinem Fall ist dies ein Zylinder mit einem Durchmesser von ca. 38 mm.
  6. Eingespannt in den verlängerten Spannbacken, wird fliegend weitergedrechselt. Zuerst überdrehe ich die Stirnholzseite, falls es beim Verleimen zu einem Versatz der beiden Holzstücke gekommen ist.

Sie möchten weiterlesen? Den vollständigen Werkbericht finden Sie in der Ausgabe 42 des DrechslerMagazins.

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