Etagere mit kugelgelagertem Drehteller

Werkbericht von Matthias Reichel

In einer Zeit, in der auch im Handwerk computergesteuerte Maschinen Einzug gehalten haben, vergisst man manchmal, dass ein gutes Ergebnis auch mit einfachen Mitteln und Geschick erreicht werden kann. Ganz bewusst hat Matthias Reichel sich dazu entschlossen, das vorgestellte Projekt in reiner Handarbeit herzustellen, auch wenn die Platten sehr einfach und exakt an einer CNC-Fräse gefertigt werden könnten.

Werkbericht

Die Böden dieser Etagere sind aus 18 mm starken Multiplexplatten mit einer Decklage aus Birkenfurnier gefertigt. Die Mittelsäule ist aus Kiefernholz gefertigt.

  1. Fertigen Sie zunächst die quadratischen Plattenzuschnitte für die Böden der Etagere (Fertigmaße: 620, 520, 420, 320, 220 mm) sowie den Sockel (500 mm) und die Platte für den Drehkreis (400 mm) an. Alle Platten werden mit einer Zugabe von 15 mm zugeschnitten.
  2. Über die Diagonalen werden die Mitten markiert und mit einem Zirkel die jeweiligen Durchmesser der Platten angezeichnet.
  3. Die runden Aussparungen für die Säule im Zentrum der Böden werden mithilfe eines Kopierrings mit der Oberfräse gefräst.
  4. Dazu wird auf der Drehbank eine Frässchablone aus einem Sperrholzrest hergestellt. Das Sperrholz wird hierfür auf eine Holz-Planscheibe geschraubt. Beginnen Sie mit dem kleinsten Durchmesser der Säule.
  5. Je nach Größe des Kopierrings bzw. Fräsers muss ein Zumaß gegeben werden. In unserem Beispiel sind dies im Durchmesser 10 mm, also 40 mm Säulenmaß + 10 mm Kopierring = 50-mm-Schablone.
  6. Passt das erste Maß, wird die Position der Schablone auf der Planscheibe markiert, damit diese bei der Erweiterung auf das nachfolgende Maß wieder möglichst rund läuft.
  7. Die Sperrholzschablone wird von der Planscheibe geschraubt und exakt mittig auf dem ersten Boden der Etagere mit Schraubzwingen befestigt. Der oberste Boden (220 mm) erhält keine durchgehende Aussparung, sondern eine Sackbohrung von ca. 10–12 mm Tiefe. Er deckt die Säule später von oben ab.

Sie möchten weiterlesen? Den vollständigen Werkbericht finden Sie in der Ausgabe 41 des DrechslerMagazins.

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