Rasselring drechseln

Werkbericht von Randolf Pohl

Ein Ring ist für ein Kleinkind eine interessante Form, die Neugierde weckt und durch Tasten, In-die-Hand-Nehmen und Draufbeißen erkundet wird. Besonders geheimnisvoll wird dieser Ring noch dadurch, dass er Geräusche von sich gibt, wenn das Kind ihn schüttelt, und deshalb wird er immer wieder in die Hand genommen.

 

Werkbericht

Für die Herstellung benötigt man zwei Restholzstücke von ca. 150 x 150 mm in der Stärke von 15 bis 20 mm. Es sollte nicht zu weiches Holz sein, denn der Ring muss so manchen Stoß aushalten. Ich habe den Ring schon aus verschiedenen Hölzern gefertigt, u. a. auch aus Buchenleimholz. Letzteres hat den Vorteil, dass es maßhaltig und glatt ist, sodass sofort mit der Herstellung begonnen werden kann. Das Leimholz sollte allerdings eine sehr gute Qualität haben, weil bei diesem Objekt recht dünne Wandungen hergestellt werden müssen. Mit Billigangeboten machte ich leidvolle Erfahrungen in Form von Ausrissen, Abplatzungen und unsauberen, löcherigen Verleimungen, die sogar während der Bearbeitung zum Bruch des Ringes führten. Auch das Werkzeug sollte frisch geschärft sein, damit es ohne Druck auf das Holz sauber schneidet. In der folgenden Beschreibung spreche ich von „Unterseite und Deckel“, da die Herstellung mit der einer Dose vergleichbar ist.

Der Ring bekommt in der Breite einen Außendurchmesser von ca. 130 mm und wird 28 mm dick. Die Form wird mit einem Zirkel auf die Leimholzplatte aufgetragen und mit etwas Übermaß mit der Bandsäge ausgesägt. Anschließend bohre ich mittig ein Loch zur Aufnahme ins Vierbackenfutter, welches ich mit langen Backen bestückt habe (Foto 1). So können beide Scheiben gemeinsam aufgespannt werden, um sie zu schlichten und mit leichtem Übermaß auf die gleiche Größe zu bringen (Foto 2). Eine Scheibe bleibt dann gleich eingespannt. Sie wird die Unterseite des Ringes. Zunächst zeichne ich mir alle Umrisse auf die Scheibe auf und auch die Mittellinie des Ringes (Foto 3). Von hier aus beginne ich, mit einer schmalen Schalenröhre die Höhlung auszuformen (Foto 4). Diese soll 10 mm tief und 20 mm breit werden, sodass der Hohlraum des Ringes später insgesamt 20 mm im Durchmesser beträgt.

Zusätzlich wird ein Absatz von ca. 2 mm Breite und 3 mm Tiefe benötigt, sodass im Randbereich noch rund 2 mm Wandstärke verbleiben. Hier muss also konzentriert gearbeitet werden, damit nicht zu viel Material abgetragen wird. Um in der Tiefe eine saubere Rundung zu bekommen, benutze ich einen Rundschaber von ca. 10 mm Durchmesser (Foto 5). Den habe ich mir aus einem preisgünstigen Stecheisen vom Baumarkt selbst hergestellt (Foto 6). Die Tiefe und die Breite messe ich immer wieder nach (Foto 7). Wenn die vorgesehenen Maße erreicht sind, mache ich mit dem Meißel an den Innenrändern des Ringes einen Einstich für den Absatz und schabe ihn 3 mm tief aus (Foto 8).

Sie möchten weiterlesen? Den vollständigen Werkbericht finden Sie in der Ausgabe 33 des DrechslerMagazins.

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