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Luigi D’Amato – Die Ästhetik der Zerbrechlichkeit
Künstlerporträt
Luigi D’Amato entführt den Betrachter in ein Universum filigraner Formen und poetischer Tiefe. Seine Werke, hauchdünn und kunstvoll perforiert, sind nicht nur Zeugnisse außergewöhnlicher Handwerkskunst, sondern auch Spiegel einer tiefen emotionalen Verbundenheit mit dem Material und einem stetigen Streben nach Ausdruck. Der Künstler ist hauptberuflich im Bereich Cybersicherheit tätig; ein Geschäftsfeld, das auf den ersten Blick im starken Kontrast zu seiner künstlerischen Arbeit zu stehen scheint. Doch der Weg, wie er aus einer hochtechnischen, digitalen Welt eine Wertschätzung für die Inszenierung der archaischen Haptik des Holzes entwickelte, ist eine Transformation, die seine Kunst maßgeblich prägt und sie zu einem einzigartigen Erlebnis macht. Die Fähigkeit, komplexe Probleme zu analysieren und kreative Lösungen zu finden, übertrug D’Amato auf seine Herangehensweise in der Holzbearbeitung. Was als autodidaktisches Hobby begann, entwickelte sich schnell zu einer alles vereinnahmenden Leidenschaft. Der direkte Kontakt mit dem Material und vor allem der unverwechselbare Duft von frisch geschnittenem Holz wurden für ihn zu einem regenerierenden Ausgleich zur digitalen Welt, zu einem Anker im Hier und Jetzt. Es ist, als würde er die Anspannung in der Werkstatt in eine meditative Ruhe umschlagen, wo die Hände das Kommando übernehmen und der Geist zur Ruhe kommt.
Seine ersten Versuche mit Holz zu arbeiten, waren kleinere Heimwerkerprojekte, die seinen Wunsch nach Ausdruck jedoch nicht vollständig befriedigen konnten. Eines Tages stieß er beim Stöbern im Internet auf gedrechselte Objekte – Teller, Schalen, Hohlformen – und war fasziniert von den Möglichkeiten, die diese Technik bietet. Dies führte dazu, dass er seinen ersten Drechselkurs belegte. Der wahre Wendepunkt in D’Amatos künstlerischem Werdegang war jedoch die Entdeckung der American Association of Woodturners (AAW). „Ich erinnere mich noch gut an die Ehrfurcht, die ich empfand, als ich zum ersten Mal die Werke von Binh Pho und Jean-François Escoulen sah, aber es war Jean-Paul Fennel, der meinen Weg nachhaltig beeinflusste.“, erklärt er. Fennel zeigte ihm, dass Drechseln weit mehr ist als nur eine Technik – es ist eine kreative Sprache, in der die Grenzen allein in der Vorstellungskraft des Künstlers liegen. „Es war, als würde sich eine Tür zu einem völlig neuen Universum öffnen“, erinnert er sich. Von diesem Moment an verschrieb er sich der Kunst des Drechselns mit einer Intensität, die ihn dazu brachte, konventionelle Ansätze zu überwinden. Seine Signature-Arbeiten – extrem dünnwandig ausgedrehte Objekte mit kunstvollen Durchbrechungen – erfordern ein Höchstmaß an Präzision und Konzentration. Jeder kleinste Fehler kann die Arbeit von Stunden zunichtemachen – eine Lektion, die er durch zahlreiche Rückschläge gelernt hat. „Je schwieriger eine Aufgabe ist, desto motivierter bin ich“, sagt er. Jeder dieser vermeintlichen Misserfolge wurde für ihn zu einer wertvollen Erfahrung, die seine Sensibilität schärfte. Er lernte, selbst die geringste Veränderung des Widerstands zwischen Werkzeug und Holz zu spüren, die Vibrationen zu deuten, bis er die Kontrolle erlangte, die für die hauchdünnen Wandstärken unerlässlich ist. Es ist ein zutiefst meditativer Prozess, eine Symbiose aus Geist, Hand und Material.
Den vollständigen Artikel findest Du in der Ausgabe 72 des DrechslerMagazins.