Kaffeemühle drechseln

Anleitung von Holger Graf

Werkbericht

Mühlen für Salz, Pfeffer, Muskat oder sonstige Gewürze sind beinahe in jeder Drechselwerkstatt schon entstanden. Warum dann nicht einmal eine Mühle für Kaffeegenießer herstellen?

Der feine Duft von aufgebrühtem Kaffee verströmt sofort eine gemütliche Atmosphäre und nicht nur Kaffeesommeliers schwören dabei auf frische, handgemahlene Kaffeebohnen. Zugegeben, die Herstellung dieser Kaffeemühle ist ein kleines Meisterstück, da sehr genaues Arbeiten und technisches Verständnis gefordert sind. Vielleicht ist aber auch genau das die Herausforderung? Natürlich unterstützen wir Sie bei der Herstellung mit der nachfolgenden Anleitung. Gelingt das Projekt, werden Sie zukünftig mit intensivem Kaffeearoma belohnt werden.

  1. Das benötigte Material für die Kaffeemühle besteht aus insgesamt drei Schalenrohlingen aus Ahorn mit je einem Durchmesser von etwa 140 mm und der Dicke von mindestens 70 mm.
  2. Das Vordrechseln des Rohlings zwischen Spannfutter und Vielzack-Zentrierspitze hat sich bewährt und spart viel Zeit.
  3. Mit ausreichend Druck wird der Rohling dabei auf das Futter gepresst, im Durchmesser vorgeschruppt und anschließend ein Schwalbenschwanz-Zapfen für die Spannbacken hergestellt.
  4. Der Reitstock mit der Vielzack-Zentrierspitze wird entfernt und der Rohling direkt in das bereits aufgeschraubte Futter aufgenommen. Die Flächen werden dann erst einmal plan überdreht.
  5. Aus dem ersten Rohling entsteht das untere Element der Mühle. Der Innendurchmesser der Auffangschale für den gemahlenen Kaffee beträgt 110 mm. Mit der Schalenröhre kann man diesen Bereich schnell ausräumen.
  6. Wichtig ist dabei, die Tiefe von 50 bis max. 52 mm einzuhalten und den Übergang von Boden zur Wandung mit einer kleinen Hohlkehle zu versehen, die später einfacher zu reinigen ist als eine einfache Kante.
  7. Jetzt wird der erste Zapfen mit einer Länge von 10 mm markiert. Die Herstellung dieser Verbindungen muss sehr exakt ausgeführt werden.
  8. Da wir hier in Querholz arbeiten, wird der Zapfen mit der Form- oder Schalenröhre gedrechselt. Der Meißel wird hier allenfalls flach aufliegend zum Schlichten und Ausstechen der Innenkante eingesetzt.
  9. Der Zapfen muss exakt zylindrisch sein und im Gesamtdurchmesser 120 mm betragen, so dass in diesem Bereich die Wandungsstärke nun 5 mm beträgt.
  10. Ausgehend von der Unterkante des Zapfens werden dann 50 mm für die Höhe des unteren Mühlenelements markiert.

Sie möchten weiterlesen? Im DrechslerMagazin Ausgabe 52 (Herbst 2020) finden Sie den vollständigen Werkbericht.

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