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Wurzelkugel drechseln
Werkbericht von Stefan Benner
Beim Drechseln bearbeitet man mit dem Stammholz den oberirdischen Teil eines Baumes – die Verwendung der Wurzel bildet da eher die Ausnahme. Dabei sind gerade Wurzelprojekte besonders spannend, da sowohl der Herstellungsprozess als auch das Ergebnis kaum vorhersehbar sind. Die Maserung verläuft wild in alle Richtungen und die Hohlräume zwischen den Strängen erzeugen eine lebendige, organische Struktur.
An eine Wurzel zu gelangen, ist allerdings mit viel Aufwand verbunden: Jeder Wurzeltrieb muss im Erdreich sorgfältig freigelegt werden, damit die Kettensäge nicht gleich stumpf wird. Und sobald man den Eindruck hat, man sei fertig, taucht doch noch ein weiterer Strang auf, der gekappt werden muss. Ist die Wurzel endlich freigelegt, kann das eigentliche Abenteuer beginnen.
Ich habe bislang zwei Wurzelprojekte gedrechselt. Als ich dieses hier begonnen habe, erinnerte ich mich daran, warum ich mir eigentlich vorgenommen hatte, keine Wurzeln mehr zu verarbeiten – der Aufwand ist wirklich enorm. Aber am Ende wird man mit einem einzigartigen Stück belohnt.
- Trotz grober Reinigung befinden sich noch Sand und kleine Steine zwischen den Wurzelsträngen. Mit einem Hochdruckreiniger kann man das Holz jedoch recht gründlich säubern.
- Die Wahl der Drehachse will gut überlegt sein, denn sie beeinflusst nicht nur die Unwucht des Rohlings, sondern auch die spätere Optik des fertigen Objekts maßgeblich. In meinem Fall soll eine Kugel entstehen.
- Ich verwende hier einen Vielzack-Mitnehmer, auch als Stebcenter bezeichnet, der über das Spannfutter aufgenommen werden kann. Die Grundbacken greifen dabei an den vier Spannflächen des Mitnehmers; diese werden beim Schließen des Spannfutters automatisch ertastet.
- Die Bereiche der Wurzel, an denen Mitnehmer und Zentrierspitze angesetzt werden, müssen ausreichend stabil sein – insbesondere das Ansetzen in morschem Holz, Rissen oder an allzu dünnen Trieben kann zum Verlust des Halts führen.
- Sobald die Knolle zwischen den Spitzen eingespannt ist, lässt sich einfacher ermitteln, an welchen Stellen noch überschüssiges Material entfernt werden muss. Natürlich wird vorerst nur durch manuelles Drehen der Freilauf geprüft.
- Anschließend wird der Riemen auf die niedrigste Drehzahlstufe gestellt und bei langsamster Drehzahl gestartet. Durch behutsames Erhöhen der Drehzahl tastet man sich an den Bereich heran, in dem sich die Unwucht auf die Maschine auswirkt und diese ins Schwingen gerät – dann wird zurückregelt, bis der Lauf ruhig ist.
- Zunächst wird der Bereich mit der größten Unwucht bearbeitet. So verringert sich diese und man kann nach und nach die Drehzahl erhöhen und effizienter arbeiten.
- Zur Sicherheit stehe ich, sofern möglich, seitlich zum rotierenden Werkstück und bringe mich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich. Außerdem ist das Tragen eines Gesichtsschutzes bei derartigen Projekten unbedingt erforderlich.
- Das Drechseln von Wurzeln ist zeitintensiv. Oftmals drechselt man mehr Luft als Holz – es ist eher ein vorsichtiges „Knabbern“. Das Werkzeug wird langsam an das Werkstück geführt, bis Kontakt entsteht. Um Rückstöße zu vermeiden, wird dabei Druck auf die Werkzeugauflage ausgeübt, um das Werkzeug bestmöglich zu fixieren.
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 71 des DrechslerMagazins.